Was ist ein Warehouse Management System?
Was ist ein Warehouse Management System
Ein Warehouse Management System (WMS) ist eine Lagerverwaltungssoftware, die die gesamte Lagerverwaltung über eine einzige Schnittstelle organisiert und den Benutzern Transparenz und Kontrolle über ihren gesamten Lagerbetrieb bietet. Es generiert Echtzeitdaten, um Waren, Menschen und Prozesse auf die effizienteste und kostengünstigste Weise zu managen.
Die WMS-Software automatisiert Lagerprozesse, indem sie Echtzeitdaten über Funktionen wie Lagerverwaltung, Wareneingang, Bestandskontrolle, Materialhandling, Versand und Transport sendet. Sie optimiert jeden Prozess, von dem Moment an, in dem die Waren das Lager erreichen, bis zu dem Moment, in dem sie es wieder verlassen.
Mit der Zunahme des E-Commerce, des Omnichannel-Einzelhandels und der Same Day-Lieferung wird es immer wichtiger, dass Lager und Distributionszentren mit maximaler Effizienz arbeiten. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen Unternehmen mit Lagerbeständen vermehrt auf Lagerverwaltungssysteme (LVS).
Ein wachsender Markt
Der globale WMS-Markt wurde für 2020 auf 1,77 Mrd. EUR geschätzt und soll bis 2025 auf 2,52 Mrd. EUR anwachsen. Zu den wichtigsten Wachstumstreibern gehören:
- das exponentielle Wachstum des E-Commerce
- die Globalisierung der Lieferketten
- der wachsende Anteil Cloud-basierter WMS-Softwarelösungen
- die zunehmende Bekanntheit von WMS-Software bei kleinen und mittleren Unternehmen
Hauptmerkmale und Funktionen eines WMS
WMS-Software ermöglicht systemgesteuerte Prozesse und optimiert den Warenfluss. Jedes Unternehmen mit Lagerhaltung kann seine betriebliche Effizienz verbessern und die Prozesse vom Wareneingang bis zum Warenausgang rationalisieren. Zu den wichtigsten Merkmalen und Funktionen gehören:
Bestandsverwaltung: Echtzeit-Transparenz; Tracking der Lagerbestände; Überwachung der Artikelstandorte; Management der Lagerbewegungen
Lagerplatzverwaltung: Organisation von Lagerplätzen; Zuweisung von Artikeln zu Plätzen oder Regalen; Platzierung von Waren
Wareneingangsprozesse: Optimierung beim Wareneingang; Management der Wareneingänge; Qualitätskontrolle; Aktualisierung der Bestandsaufzeichnungen; Zuweisung von Lagerplätzen
Auftragsmanagement: Auftragsabwicklung, einschließlich Auftragserstellung, -zuweisung und-priorisierung
Versandmanagement: Erleichterung von Kommissionierung, Verpackung und Versand; Routenoptimierung; Erstellung von Versandetiketten; Sendungsverfolgung bis zur Auslieferung
Kommissionierung und Verpackung: Optimierung der Kommissionierwege; Management der Verpackungsprozesse
Retourenmanagement: Nachverfolgung zurückgegebener Artikel; Aktualisierung des Bestands; Verwaltung der Wiederauffüllung oder Entsorgung
Schnittstellen: Anbindung von anderen Tools wie Barcode-Scanning, RFID-Etikettierung, Transportmanagementsystemen, ERP-Systemen und Logistiksoftware
Reporting und Analyse: Bereitstellung von Informationen durch Dashboards und Berichte
Mobile Anwendung: Dateneingabe in Echtzeit, Bestandsprüfungen und Aufgabenverwaltung auf Handheld-Geräten
Vorteile eines Warehouse Management Systems
Ein WMS bietet viele Vorteile. Es steigert die Effizienz und Präzision im gesamten Unternehmen durch den Einsatz von folgenden Funktionen:
- Transparenz in Echtzeit: Eine intuitive Schnittstelle bietet Echtzeittransparenz über die Lageraktivitäten, wodurch unnötige und überflüssige Arbeit vermieden wird. Mit diesem Überblick kann das Unternehmen seine Aktivitäten an veränderte Marktbedingungen anpassen und mit maximaler Effizienz arbeiten.
- Arbeitseffizienz: Durch die Übersicht über die Waren mit Hilfe von Methoden wie Radio Frequency Identification (RFID) und Strichcodierung reduziert das System Fehler beim Kommissionieren und Auslagern. Lagerhäuser können den Bedarf an Arbeitskräften vorhersagen, die Wegezeiten innerhalb des Lagers optimieren und den Mitarbeitern Aufgaben auf Basis von Faktoren wie Qualifikation und Arbeitsplatz zuweisen.
- Abfallreduzierung: Die Optimierung der Lagerbestände ist eine integrierte Funktion der Lagerverwaltungssoftware und der Schlüssel zur Kostensenkung. Da sie termingebundene und verderbliche Bestände identifiziert, minimiert sie auch den Abfall und die Gemeinkosten.
- Reibungsloses Retourenmanagement: Mit der Zunahme des E-Commerce ist der Retourenprozess zu einer der größten Herausforderungen für den Lagerbetrieb geworden. Mithilfe der RFID-Technologie können die Mitarbeiter Waren schnell zurück ins Lager bringen und den Eingangsbereich für andere Wareneingänge freihalten.
- Transparenz im Versand: Durch die gemeinsame Nutzung der WMS-Daten mit dem Transportmanagementsystem erhält das Unternehmen einen ganzheitlichen Überblick über die Warenbewegungen bis zum Bestimmungsort.
- Höhere Kundenzufriedenheit: Das Warehouse Management System sorgt für Effizienz, Präzision und schnellere Lieferungen, so dass die Kunden ihre Waren pünktlich und fehlerfrei erhalten. Gleichzeitig erhalten die anderen Stakeholder in der Lieferkette die Übersicht, die sie zur Unterstützung der Prozesse benötigen.
Vorteile auf einen Blick
- Dank Echtzeit-Transparenz über Lagerarbeiter, Arbeitskosten, Reaktionszeiten und Produktivitätslücken können Unternehmen Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz ergreifen.
- Schnellere und genauere Warenannahme, -einlagerung und -rückgabe durch Scannen eines RFID-Barcodes.
- Echtzeit-Ansicht des Lagerbestands durch automatische Identifizierung und Datenerfassungstechnologie ermöglicht die Haltung geringerer Lagerbestände bei gleichzeitiger Erfüllung der Kundennachfrage.
- Bestandsverfolgung gewährleistet die korrekte Anlieferung der richtigen Waren in der richtigen Menge und sorgt für schnellere Bewegungen im Lager.
- Optimierte Kommissionierung, Verpackung und Auftragsabwicklung. Technologien wie Pick-to-Light, Pick-to-Voice und Robotik helfen, die besten Kommissionierwege zu finden.
- Yard-Management unterstützt Fahrer dabei, die passenden Ladeplätze zu finden und ermöglicht gegebenenfalls Cross-Docking.
- Automatische Erstellung von Frachtbriefen, Packlisten, Versandrechnungen und Benachrichtigungen.
- Echtzeit-Transparenz der Transport- und Versandaktivitäten.
- Analysen und Berichte zu Kennzahlen wie Pünktlichkeit des Versands, Bestandsgenauigkeit, Vertriebskosten und Durchlaufzeit von Aufträgen.
Warehouse Management System (WMS)-Typen
In diesem Abschnitt werden die drei WMS-Haupttypen vorgestellt: eigenständige On Premises-Software, Cloud-basierte Software und in ERP- oder Supply Chain-Managementsysteme integrierte Software. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile:
Eigenständiges WMS
Ein eigenständiges System zur Lagerverwaltung ist vollständig im Besitz des Unternehmens und wird normalerweise vor Ort mit eigener Hardware installiert. Die Kosten können wesentlich höher sein als bei den anderen Optionen, aber die individuelle Konfiguration ermöglicht eine bessere Kontrolle über die Daten. Das Unternehmen ist auch für Updates, Wartung und die damit verbundenen Kosten verantwortlich. Je älter das WMS ist, desto schwieriger wird es, neue Technologien zu implementieren und mit anderen Plattformen zu integrieren.
Cloud-WMS
Ein Cloud-basiertes Software-as-a-Service (SaaS)-Lagerverwaltungssystem kann schnell und kostengünstig implementiert werden und lässt sich nahtlos mit anderen Lösungen integrieren. Es ist flexibel und skalierbar und kann mit dem Unternehmenswachstum Schritt halten, damit man auf saisonale Schwankungen sowie veränderte Marktbedingungen schneller reagieren kann. Die Cloud-basierte SaaS-Lösung wird automatisch auf neue Softwareversionen aktualisiert, so dass keine manuellen Eingriffe erforderlich sind. Sie bietet höchste Sicherheit und verfügt über robuste Disaster Recovery-Funktionen.
Integriertes ERP- und SCM-basiertes WMS
Ein modulares Warehouse Management System, das in Enterprise-Resource-Planning- (ERP) und Supply-Chain-Plattformen integriert ist, ermöglicht eine nahtlose Verbindung mit anderen Systemen wie Buchhaltung und Business Intelligence. Diese Integration bietet eine ganzheitliche Sichtweise, wodurch die Logistikkette als integraler Bestandteil des gesamten Geschäftssystems fungieren kann. Unternehmen erhalten dadurch einen transparenteren Überblick über ihr gesamtes Geschäft und können die Gesamteffizienz optimieren.
Cloud-basiertes WMS
Die Implementierung des WMS in der Cloud bietet erhebliche Vorteile. Bei On-Premises-Systemen müssen Unternehmen für kontinuierliche Hardware-Upgrades und Anbieter-Supportverträge zahlen. Im Gegensatz dazu sind all diese Kosten bei einem Cloud-Vertrag in einer monatlichen Gebühr enthalten.
Die Erweiterung der Kapazität oder die Aktualisierung der Hardware für ein lokales WMS-System ist sehr kostenintensiv. Im Gegensatz dazu lässt sich die Cloud-Lösung wesentlich schneller implementieren und bietet integrierte Best Practices für internationale Standards wie SOC1, SOC2, ISO, HIPAA und FedRAMP. Darüber hinaus bietet sie die Flexibilität, von jedem beliebigen Ort aus zu arbeiten – und das bei voller Sicherheit.
Worauf Sie bei einem Warehouse Management System achten sollten
Ihr WMS sollte sich durch konfigurierbare Funktionen flexibel an die individuellen Geschäftsprozesse anzupassen können, damit auf veränderte Kundenanforderungen sowie Spitzen und Flauten reagiert werden kann und man für zukünftige Geschäftsanforderungen gerüstet ist. Es sollte modular aufgebaut sein, damit bei Bedarf weitere Funktionen hinzugefügt werden können.
Bei der Auswahl eines Anbieters für Lagerverwaltungssoftware ist es wichtig zu fragen, ob er in der Lage ist, das WMS mit der ERP-Software und anderen Anwendungen wie Transport- oder Yard-Management sowie der Automatisierungstechnologie Ihrer Lieferanten zu integrieren. Das System sollte zudem die Anforderungen von Unternehmen unterschiedlicher Größe und Komplexität unterstützen (siehe Kasten).
Wer braucht ein Warehouse Management System?
Kleine bis mittelgroße Lagerhäuser
Ein WMS ermöglicht einen sofortigen Überblick über Bestände, Mitarbeiter und Prozesse. Die Lagerverwaltungssoftware kann flexibel an bestehende Prozesse und an veränderte Anforderungen angepasst werden.
Große und komplexe Lager
Dabei kann es sich z. B. um ein unternehmensweites Distributionszentrum mit vielen komplexen Prozessen und hohen Durchsatzraten handeln. Über ein WMS kann das Distributionszentrum auch nahtlos mit den automatisierten Materialflussanlagen von Lieferanten integriert werden.
Third Party Logistics (3PL) Lager
Ein WMS sollte den Betrieb mit mehreren Kunden und verschiedenen Produktkategorien innerhalb desselben Lagers unterstützen. Weitere spezifische Funktionen für 3PL sind flexible Abrechnungssysteme und die Konnektivität für den elektronischen Datenaustausch.
Die Rolle eines Lagerverwaltungssystems für die Nachhaltigkeit
Durch die Reduzierung von Abfällen und die Steigerung der Effizienz spielt ein WMS eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Lieferkette. Dank Echtzeittransparenz über Lagerbestände und Bedarfsprognosen müssen Lagerbetreiber keine Waren mehr vorrätig halten, um eine unsichere Nachfrage zu decken. Dadurch können sie Verschwendung reduzieren, Kosten für überschüssige Lagerbestände einsparen und Regalplatz freimachen.
Das Weltwirtschaftsforum schätzt, dass jährlich weltweit 85 Millionen Tonnen Kunststoffverpackungen produziert werden, von denen nur 9 % recycelt werden. Unternehmen können durch die Analyse historischer Daten und Leistungsindikatoren den Energieverbrauch verbessern und Verpackungsmaterialien sowie -größen optimieren, um den spezifischen Anforderungen jeder Sendung gerecht zu werden (siehe Fallstudie Adore Beauty unten). Dadurch wird die Verwendung überflüssiger Verpackungen reduziert und die Umweltbelastung durch Herstellung und Entsorgung dieser Materialien minimiert.
Warehouse Management System Case Studies
Adore Beauty: Eine Abfall reduzierende Lösung schaffen
Adore Beauty ist Australiens größter Einzelhändler für Kosmetikprodukte. Das Unternehmen benötigte ein Lagerverwaltungssystem, das in der Lage ist, das große Volumen an Lagereinheiten zu verwalten und das hochgradig skalierbar ist, um zukünftiges Wachstum zu unterstützen. Darüber hinaus war es erforderlich, die Menge an Kartonabfall zu reduzieren.
Durch die Integration der Cubiscan-Technologie konnte das Infios WMS automatisch die passende Kartongröße für jeden Auftrag auswählen, ohne manuellen Eingriff. Zudem ersetzte unsere Lösung das papierbasierte System des Unternehmens durch Radiofrequenz-Scannertechnologie (RF).
„Wir wollten unsere Kartons verkleinern, hatten jedoch nicht die erforderliche Funktionalität dafür. Wir wussten, dass Infios uns dabei unterstützen kann und dass dies zu einer erheblichen Steigerung unserer Nachhaltigkeit führen würde.“
Parts Town: Deutliche Produktivitätssteigerung
Der internationale Händler von Ersatzteilen für die Gastronomie hatte mit seinem bisherigen WMS Probleme, da das System unflexibel war und nicht genügend Unterstützung bot. Die Lösung von Infios verbesserte die Geschwindigkeit und Präzision signifikant. Darüber hinaus bot sie Parts Town die Flexibilität, die das Unternehmen für sein schnelles Wachstum benötigte. Unsere Lösung für die Lagerverwaltung hat zu den folgenden Ergebnissen geführt:
- Verbesserung der Bestandsgenauigkeit um 30 Prozent
- 20 Prozent Produktivitätssteigerung bei der Kommissionierung
- Verbesserte Schulungen, die es dem Personal ermöglichen, die Anweisungen des RF-Scanners (Radio Frequency Scanner) genau zu befolgen.
- Schaffung von Arbeitsplätzen durch die Einrichtung eines Teams rund um das WMS, das für die Überwachung und Anpassung der WMS-Leistung zuständig ist
- Ein positives Erlebnis für den Endkunden
„Wir haben mit Infios die Erfahrung gemacht, dass sich fast alle Versprechen erfüllt haben, die bei der Vertragsunterzeichnung gemacht wurden.“
FabFitFun: Großes Auftragsvolumen bewältigen
FabFitFun ist ein Online-Abonnementdienst für Schönheits-, Gesundheits- und Wellnessprodukte. In der Regel werden mehr als eine Million Bestellungen innerhalb weniger Stunden kommissioniert und verpackt. Das Unternehmen benötigte ein Cloud-basiertes Lagerverwaltungssystem, um mit diesem Tempo Schritt halten zu können.
Die beträchtliche Volumenkapazität von FabFitFun führte zu erheblichen Herausforderungen beim Wachstum des Unternehmens. Ein entscheidender Erfolgsfaktor des WMS war ein maßgeschneidertes Berichtswesen. Darüber hinaus benötigte das Unternehmen zusätzliche Anwendungen wie eine Schnittstelle für die Ladeplanungssoftware CubeIQ, die einen wichtigen Teil des Prozesses darstellt.
„Nach der Evaluierung verschiedener Systeme haben wir uns für das Infios WMS entschieden, da es in der Lage ist, große Auftragsvolumina in sehr kurzer Zeit abzuwickeln. Das System hat unsere Arbeitsweise vollständig verändert.“
Komplementäre Lagertechnologien
Die Automatisierung der Lagerverwaltung ist der Schlüssel zur Schaffung ressourceneffizienter, kostensparender und nachhaltiger Lieferketten.
Lager- und Distributionszentren können ihre Abläufe durch den Einsatz von RFID-Technologien optimieren, um die Geschwindigkeit und Präzision von Kommissionierung und Verpackung zu steigern. Die Echtzeitverfolgung von Transporten und Sendungen führt zu zufriedenen Kunden. Datenerfassung und -analyse sind entscheidend für die Prozessverbesserung.
Um die erforderliche Effizienz im täglichen Betrieb zu gewährleisten, sind folgende Lagertechnologien vor Ort erforderlich:
Order management system (OMS)
Ein OMS bietet eine umfassende Übersicht von der Bestandsverfügbarkeit, dem Auftragseingang bis hin zur Auftragsabwicklung, Sendungsverfolgung und Versandbenachrichtigung. Es hat sich als äußerst nützlich für Einzelhändler, Großhändler, Hersteller und 3PL-Anbieter erwiesen.
Eine fortschrittliche Order Management-Software gibt einen Überblick über alle Kosten der Auftragsabwicklung, wie z.B. Kommissionierung, Verpackung, Versand, Produktmängel und Retourenquoten. Erstklassige Systeme erstellen Berichte und Insights zur Auftragsabwicklung, damit Einzelhändler, Lagerhäuser und Distributoren wichtige Leistungsindikatoren verfolgen können.
Voice-Lösungen (VVMs)
Hier erhält der Mitarbeiter über ein Headset Anweisungen, wo sich ein Artikel befindet und wie viel er entnehmen soll. Der Kommissionierer führt die Aufgabe aus und gibt alle notwendigen Informationen mündlich in das System ein, z. B. ob die Menge zu gering ist oder ob eine Beschädigung erkennbar ist.
Das Sprachsystem leitet den Kommissionierer dann zur nächsten Aufgabe weiter. Dadurch hat er die Augen und Hände frei, ohne Klemmbrett oder Handheld, und kann sich voll auf die anstehende Aufgabe konzentrieren.
Autonome Mobile Roboter (AMR)
Diese Technologie ist einer der vielversprechendsten und innovativsten Durchbrüche in der Automatisierung. Im Gegensatz zur gesteuerten Automation können sich Autonome Mobile Roboter (AMRs) mithilfe von Sensoren, Kameras und eingebauten Sicherheitsmechanismen eigenständig um Objekte und Teammitglieder bewegen.
Durch die Reduzierung des Bedarfs an festen Schienensystemen können Lagerbetriebe ihre Nutzfläche vergrößern. Darüber hinaus werden Mitarbeiter von sich wiederholenden, zeitaufwändigen Aufgaben entlastet, sodass sie sich auf anspruchsvollere Tätigkeiten konzentrieren können. Autonome Mobile Roboter können beispielsweise zu einem Kommissionierplatz navigieren und Produkte transportieren, während das nächstgelegene Teammitglied die manuelle Handhabung übernimmt. Anschließend kann der Roboter in andere Lagerbereiche fahren, während der Kommissionierer einfach zum nächsten AMR geht.
Yard Management System (YMS)
Ein Yard Management System (YMS) automatisiert die Planung, Steuerung und Überwachung von Yard-Prozessen in einer integrierten Lösung. Zu den Hauptfunktionen gehören das Dock- und Slotmanagement sowie die Zuweisung und Terminverwaltung für eingehende und ausgehende Transporte.
Darüber hinaus bietet es eine integrierte Steuerung von Lagereinrichtungen und Peripheriegeräten wie Anzeigetafeln, Tortechnik und Transpondersystemen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Waren so effizient wie möglich in das Lager und aus dem Lager gelangen und die Prozesseffizienz im Vergleich zur traditionellen manuellen und papiergestützten Lagerverwaltung erheblich verbessert wird.
Transportation Management System (TMS)
Ein TMS kann die meisten Prozesse in ein- und mehrstufigen Transportnetzwerken automatisieren. Dazu gehören wichtige Aufgaben wie Auftragsverwaltung, Planung, Disposition und Betriebsüberwachung. Es passt die Routenplanung automatisch bei Störungen an und verfolgt die Sendungen bis zur Auslieferung.
Durch die Analyse und den Austausch von Informationen mit internen und externen Stakeholdern – einschließlich Kunden, Partnern und Transportdienstleistern – erhöht ein Transport Management System die Übersicht im gesamten Transportnetzwerk.
Warehouse Control System (WCS)
Es wäre unmöglich, die verschiedenen Arten von Automatisierung, die häufig in einer Lagerumgebung anzutreffen sind, gleichzeitig zu betreiben, wenn es keine Technologie gäbe, die alles zusammenführt. Hier kommt das WCS ins Spiel.
Ein Warehouse Control System fungiert als zentraler Kommunikationspunkt zwischen der Automatisierungstechnologie und dem WMS. Es optimiert den Materialfluss im gesamten Lager und gewährleistet die Übersicht über alle Einheiten. Daher kann es als die Technikzentrale der Lagerautomation betrachtet werden.